22. Dezember 2014 – Neumond

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Die Kinder schliefen in der ersten Rauhnacht bei mir. Sie schlafen gerne in ihren eigenen Betten. Es steht ihnen jedoch frei, zu mir oder zu meinem Mann ins Bett zu kommen. Manchmal kriecht meine Tochter Mitten in der Nacht zu mir. Nach unserer Wintersonnwendfeier wünschten beide meiner Kinder bei mir zu schlafen. Sie husteten beide und sie spürten sicherlich auch die Kraft der Rauhnächte und des Neumondes. Vor dem Einschlafen wünschten wir uns, dass wir uns an unsere Träume erinnern mögen. Am Morgen des 22. Dezembers zündeten wir für den Januar die erste Kerze in unserem Jahreslichterkreis an. Wir legten unsere persönlichen Karten aus und zogen die erste Karte für den Januar.

Vor der eigenen Geburtskerze legt jede Person ihre eigenen Karten aus.

Vor der eigenen Geburtskerze legt jede Person ihre eigenen Karten aus.

Mit geschlossenen Augen ziehen wir die Karte, hier für den Januar.

Mit geschlossenen Augen ziehen wir die Karte, hier für den Januar.

Nach jeder Rauhnacht entzünden wir jeweils eine Kerze und ziehen persönliche Karten für diesen Monat.

Nach jeder Rauhnacht entzünden wir jeweils eine Kerze und ziehen persönliche Karten für diesen Monat.

Danach erzählten wir uns unsere Träume. Ich schrieb sie auf.

Im 22. Dezemberschatz verbarg sich ein Zettel mit dem Titel Neumond und die Frage, was wir neu machen und verändern möchten. Dieser Zettel kann nun fortlaufend beschriftet werden. Er liegt beim Lichterjahreskreis beim Januar.

Bei der Januarkerze liegt der Erneuerungswunschzettel bis am 2. Januar.

Bei der Januarkerze liegt der Erneuerungswunschzettel bis am 2. Januar.

Die Kinder sind sich schnell einig über ihren ersten Erneuerungswunsch. Sie möchten das Bett als Kajütenbett umstellen in ihrem Zimmer.

Die Kinder sind sich schnell einig über ihren ersten Erneuerungswunsch. Sie möchten das Bett als Kajütenbett umstellen in ihrem Zimmer.

Hermann Hesse, einer meiner liebsten Schriftsteller, schrieb ein Gedicht Stufen. Es passte für mich zur Kraft des Neumondes. Dieses las ich den Kindern vor:

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

YogaTara erzählt auf ihrem Blog von ihren Erlebnissen. Ich finde es bereichernd, wenn ich erfahre, wie andere Menschen die Zeit in Mitten der dunklen Jahreszeit erleben.

Beim Suchen nach einem Neumondbild stiess ich auf eine schöne Homepage mit dem Titel Im Einklang mit der Natur. Diese Seite werde ich bestimmt wieder besuchen.

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